Die Erprobungsstelle Tarnewitz war eine militärische Einrichtung der Kriegsmarine in der Nähe des deutschen Ostseebades Boltenhagen in Mecklenburg-Vorpommern. Sie wurde in den 1930er Jahren errichtet und diente der Erforschung und Erprobung von maritimen Waffensystemen und -technologien.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Erprobungsstelle intensiv genutzt, um unter anderem Torpedos, Minen, U-Boot-Abwehrsysteme und elektronische Geräte zu erproben. Sie spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Verbesserung von Waffen in der deutschen Kriegsmarine.
Die Erprobungsstelle Tarnewitz befand sich auf einem großen Areal und umfasste verschiedene Test- und Versuchseinrichtungen, Laboratorien, Werkstätten sowie Hafen- und Bunkeranlagen. Im Laufe des Krieges wurde die Anlage mehrfach von alliierten Bombenangriffen getroffen und teilweise zerstört.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Erprobungsstelle von der sowjetischen Armee übernommen und bis 1991 genutzt. In dieser Zeit wurden vor allem raketenangetriebene Geschütze getestet. Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen wurde das Gelände dem Bundeswehr-Dienstleistungszentrum übergeben.
Heute ist die ehemalige Erprobungsstelle Tarnewitz ein historisches Gelände und Teil des Geschichtslehrpfades "Boltenhagen-Rerik". Es gibt dort verschiedene Gedenkstätten und Informationstafeln, die an die Geschichte der militärischen Nutzung erinnern. Einige Gebäude sind erhalten geblieben und werden für kulturelle Zwecke genutzt. Das Gelände ist jedoch größtenteils nicht öffentlich zugänglich.
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